Was tut man als kreativer Mensch, wenn das Pferd einfach keinen geeigneten Kopf für die handelsüblichen Konfektionsgrößen hat, man sich über schlechte Materialqualität und unzuverlässige und/oder inkompetente Sattler ärgert, wenn der Markt einfach nicht das hergibt, was man sich vorstellt und/oder wenn man ein kreativer Mensch ist und Lust hat etwas neues auszuprobieren?
Man fängt irgendwann das 'Basteln' an.

Die Idee Sattelzeug aus Leder selber zu bauen ergab sich etwa um 2008. Damals kam es gerade in Mode aus dem Material Biothane Sachen fürs Pferd selber zu bauen. Als kreativ, künstlerische Menschen wollte wir das auch ausprobieren. Beim Sammeln von geeigneten Informationen zum Thema wurde das Material Biothane dann jedoch ganz schnell abgehakt. Biothane sollte ähnliche Eigenschaften wie Leder haben. Wenn es damit ging, warum sollte es also nicht auch mit echtem Leder funktionieren?! Die Selbstbauaktion wurde also getestet. Die ersten Versuche waren handwerklich noch etwas holprig. Es fehlte an der nötigen Erfahrung und dem richtigen Werkzeug. Mit etwas Geduld, Durchhaltevermögen und vielen Recherchen, nach dem Motto 'Learning by Doing' und einem finanziell doch nicht ganz zu unterschätzenden Investitionseinsatz gelang dann aber das erste brauchbare Ergebnis und die Leidenschaft war geweckt.
Mittlerweile fertigen wir unseren Eigenbedarf an Sattelzeug in der Regel selber an sofern die Zeit es irgendwie hergibt. Trensen, Kappzäume, Zügel, Steigbügelriemen, Sattelgurte usw.
Natürlich sind auch Reparaturen so mittlerweile auch kein Problem mehr.
Vor einigen Jahren haben wir uns dann das erste Mal an Sätteln versucht.
Wir nähen übrigens alles mit Stech-Ahle und zwei Nadeln in Sattlernaht per Hand, nicht mit der Nähmaschine. Selbst die ältesten Stücke sind auch heute noch funktionsfähig im Einsatz. Eine gerissene Naht oder den Ausfall von tragenden Teilen hatten wir trotz unserer Leien-Kenntnisse noch nie zu beklagen.

Wir fertigen nur für den Eigenbedarf, es handelt sich wirklich um ein rein, privates Hobby!